«Gott in Person – ein absurdes», 2014

Untertitel: 
Nach der Graphic Novel «Dieu en personne» von Marc-Antoine Mathieu

Inszenierung: Loris Mazzocco
Spiel:
 Franziska Fleischli, Maurus Frey, Gabi Kurer, Christian Spiller, Remo Wiegand
Bühne: Stefan Blöchlinger, Philippe Eberli, Stefan Waber
Licht & Technik: Philippe Eberli
Grafik: Rahel Schmidiger
Produktion: Sofa Theater

Als Gott den Menschen erschuf, hat er seine Fähigkeiten ein wenig überschätzt.
Oscar Wilde

Mit der Tatsache, dass Gott auf die Erde kommt, um, wie er sagt, das Lachen zu erlernen, ist die Menschheit auf eine besondere Art und Weise gefordert. Die Erwartungen an ihn sind so gross, dass selbst er nicht imstande ist, diese zu erfüllen. Die anfängliche Euphorie schlägt schnell um und nach unzähligen Klagen verschiedener Interessensgemeinschaften, findet Gott sich vor Gericht wieder. Während die Anklage versucht, ihn für die irdischen Geschehnisse zur Verantwortung zu ziehen, plädiert die Anwaltschaft auf «nicht schuldig» und ist damit gezwungen, die Rolle Gottes soweit wie möglich herunterzuspielen. Sie ist zur Abwertung Gottes verdammt, um zu gewinnen.

Während sich Anklage und Verteidigung nichts schenken und heftig debattieren, gibt es ausserhalb des Gerichtssaals kaum mehr einen Ort, der nicht vom Phänomen beeinflusst ist. Alle wollen ihr Stück von diesem Kuchen ergattern. Konflikte scheinen vorprogrammiert zu sein, wenn es beispielsweise darum geht, ein passendes Logo für den neuen «Brand» zu finden oder Gott medientauglich zu machen. Und wohin, wenn nicht gen Himmel, soll denn neu die Predigt gerichtet werden? Denn Dank Gott reicht es jetzt, ihn zu sehen, um zu glauben. Und dennoch bleibt die Frage offen, ob es sich bei Gott wirklich um Gott handelt oder nicht.

Zum 20-jährigen Jubiläum inszeniert das Sofa Theater Gott in Person - Ein Absurdes., nach einer Graphic Novel von Marc-Antoine Mathieu.

Als der Mensch Gott erschuf, hat er seine Fähigkeiten ein wenig unterschätzt.
Anonym

 

Aktionshalle Teiggi, Luzern